Achtung, Satire!! (aber ein bisschen Wahrheit ist trotzdem drin!)
Die rote Liste eines Aufbereiters, nun was könnte ich damit meinen?! Beim Arzt ist es ein dicker Schinken von Buch wo irgendwelche Medikamente drinstehen. Das ist aber nicht gemeint.
Gemeint ist eher das, was mir in meinen jetzt 23 Berufsjahren als Fahrzeugaufbereiter negativ aufgefallen ist und so richtig nervt.
Allem voran sind da erstmal dunkel lackierte Fahrzeuge, schwarz ist ganz schlimm. Die Besitzer denken immer, sie haben jetzt die coolste Farbe unter ihrem Hintern. Nobel und edel wirkend. In der Fahrzeugpflege ist besonders schwarz aber die beschissenste Farbe, die man sich aussuchen kann!! Schwer zu pflegen, man poliert leicht Hologramme rein und Insekten brennen sich hier besonders gut in den Lack ein. Auch Lackdefekte kann hier immer besonders gut sehen.
Dann fallen mir da nervige Kunden ein. Richtig schlimm finde ich ja die, die ein gebrauchtes Auto gekauft haben, aber der Meinung sind es wäre ein Neuwagen. Sie kommen dann wieder und wundern erstmal rum, das iihr „neues“ Auto hier und da paar kleine Kratzerchen hat.
„Boah ey! Liebe Kundschaft, Ich verstehe Euch ja das ihr jetzt für euch viel Geld ausgegeben habt. Aber warum versteht Ihr uns Aufbereiter nicht? Seit Ihr alle nur noch Beratungsresistent?? Wer macht denn den Job jeden Tag? Wir oder Ihr? Dann lasst Euch doch bitte auch mal von uns beraten und behandelt uns nicht wie resozialisierte Strafgefangene! Reich wird man mit dem Job nicht und körperlich hart ist er auch, wo bleibt da der Respekt uns gegenüber,hm ?!“
Ganz schlimm finde ich ja auch die Kunden, die sich durchschnorren wollen oder den Werbeslogan „Geiz ist geil!“ ganz toll fanden.
Da fallen mir auch gleich 2 Beispiele ein:
- Da kam eine aufgeregte Kundin mit Ihrem 4 Jahre alten Kleinwagen vorbei und zeigte mir ernsthaft mehrere Flecken auf Lack und Türverkleidungen. Ich erklärte Ihr dann, das es sich eindeutig um Sonnencremeflecken handelt (man konnte die Handabdrücke deutlich sehen), sowie das man diese nur schwierig beseitigen kann. Die Kundin war daraufhin etwas ungehalten und versicherte das Sie da keine Schuld trifft (Auf der Rückbank saßen die Kidis). Sie behauptete felsenfest, das dieses nur durch unsere Mitarbeiter verursacht worden sein kann (Sie wurde nichtmal rot dabei). Sie wollte das wir diesen Mangel beseitigen, auf unsere Kosten versteht sich. Ich erklärte Ihr dann, das meine Kollegen sicherlich nicht die Verursacher sein können, da sich bei uns niemand die Hände eincremt, ich aber sehen kann das bei Ihr Kinder mitfahren?!
2. Anderes Beispiel: Ein Kunde stellt einen 5-jährigen Kleinwagen auf den Parkplatz. Farbe silber. Einige Parkschäden, etwas vermoost weil Fzg. halbes Jahr nur gestanden hat und ebenfalls Sonnencremeflecken. Er möchte seiner Frau gern eine Freude machen und erkundigt sich das einer kompletten Aufbereitung. Ich habe Ihm erklärt, das wir es nach Aufwand berechnen, da ich es für das fairere Modell halte. Heisst genau 35,-EUR/ Std. zzgl. MwSt. Zeitaufwand für dieses Auto geschätzt, ca. 4,5 Std. Ergibt also am Ende 187,43 EUR für diese komplette Aufbereitung. Daraufhin die Antwort vom Kunden:“ Das ist aber teuer! Was kostet es denn, wenn ich es nur aussen machen lasse?“ Sind dann auch ca. 2,5 Std., also 104,13 EUR. Kunde pustet die Backen auf und sagt:“ Okay, dannn bitte nur polieren. Ich mache es innen selber! 190,-EUR sind mir zuviel!“ Gut, okay. So sah das Auto innen dann aber auch aus, als der Kunde es gebracht hat. Tja, Geiz ist geil!
Die bis hier genannte Beispiele sind dann solche Momente, die einem daran zweifeln lassen, wozu man sich das eigentlich antut. Von der gesundheitlichen Belastung mal abgesehen. Es gibt aber auch mal positive Momente.
Wenn man einer Kundin die eine Aufbereitung wünscht, alles genau erklärt hat wie die Aufbereitung abläuft damit Sie den Preis besser verstehen kann. Ihr Auto dann nachmittags wieder abholt und voll zufrieden ist. Auch für einen selbst. Man weiss ja, wie das Auto ausgesehen hat und was daraus gemacht hat. Das sind Momente, in denen man schonmal selber stolz auf sich sein darf!
Ich habe schon vieles erlebt und gesehen in meinen bis jetzt 23 Berufsjahren als Fahrzeugaufbereiter. Was mir dabei aber am meisten auffällt ist, das Anstand, Respekt und Höflichkeit immer mehr zu wünschen übrig lassen!! Du begrüsst einen Kunden freundlch und es kommt nix zurück! Dann denkt man sich auch nur noch, „Okay, ich wünsche Ihnen auch einen schönen Tag!“